Rasen im Herbst vertikutieren und nachsäen – Der optimale Pflegezeitpunkt
Der Sommer hinterlässt seine Spuren auf dem Rasen: kahle Stellen, Moos, Unkraut und verdichteter Boden. Der Herbst ist daher die ideale Zeit, deinem Rasen neues Leben einzuhauchen. In diesem Artikel erfährst du, warum vertikutieren und nachsäen im Herbst besonders sinnvoll sind – und wie du dabei richtig vorgehst.
1. Warum gerade im Herbst?
Viele Gartenbesitzer denken, dass die Rasenpflege nur im Frühjahr wichtig ist. Doch der Herbst ist der perfekte Zeitpunkt, um:
- Moos und Rasenfilz zu entfernen,
- kahle Stellen auszubessern,
- den Boden aufzulockern,
- und die Gräser für den Winter zu stärken.
Die Bodentemperatur ist noch ausreichend warm, Feuchtigkeit ist meist reichlich vorhanden – ideale Bedingungen für die Keimung neuer Rasensamen.
2. Schritt 1: Rasen mähen
Bevor du vertikutierst oder nachsäst, solltest du den Rasen auf etwa 3–4 cm kürzen. Dadurch erreichst du mit dem Vertikutierer die Bodenoberfläche besser und die Rasensamen fallen später direkt in die gelockerten Bereiche.
Tipp: Mäh das Gras bei trockenem Wetter – so verhinderst du, dass der Boden zu sehr verdichtet wird.
3. Schritt 2: Rasen vertikutieren
Beim Vertikutieren wird der Boden oberflächlich angeritzt und Rasenfilz sowie Moos entfernt. Das sorgt für:
- bessere Belüftung der Graswurzeln,
- mehr Platz für neue Triebe,
- leichtere Aufnahme von Wasser und Nährstoffen.
So gehst du vor:
- Verwende einen elektrischen oder manuellen Vertikutierer.
- Arbeite einmal längs und einmal quer über die Rasenfläche.
- Achte darauf, nicht tiefer als 3–5 mm in den Boden zu schneiden.
Nach dem Vertikutieren solltest du den gelösten Filz gründlich abkehren oder mit dem Rasenmäher (ohne Fangkorb) aufnehmen.
4. Schritt 3: Nachsäen – die richtige Mischung zählt
Jetzt ist der ideale Moment, um lückige Stellen zu reparieren oder die ganze Fläche nachzusäen:
- Verwende hochwertiges Nachsaatgut, idealerweise eine Mischung, die für den Herbst geeignet ist (z. B. mit schnellkeimenden Sorten).
- Säe gleichmäßig per Hand oder mit einem Streuwagen aus.
- Arbeitstiefe: Die Samen sollten maximal 0,5 cm tief liegen – leicht mit dem Rechen einarbeiten reicht aus.
- Tipp: Eine dünne Schicht Rasenerde oder feiner Kompost schützt die Saat vor Austrocknung.
5. Schritt 4: Wässern und pflegen
Nach dem Nachsäen ist regelmäßiges Wässern essenziell:
- Halte die Fläche durchgehend feucht, aber nicht nass.
- Wässere idealerweise morgens oder abends, um Verdunstung zu vermeiden.
- Vermeide das Betreten der Fläche in den ersten 2–3 Wochen.
Je nach Witterung und Saatgutsorte keimen die Samen nach 7–14 Tagen.
6. Optional: Düngen
Du kannst nach dem Vertikutieren und Nachsäen einen Herbstdünger ausbringen. Er enthält weniger Stickstoff, aber mehr Kalium – das stärkt die Zellstruktur und macht den Rasen widerstandsfähiger gegen Frost.
Fazit
Der Herbst ist der Schlüssel zu einem vitalen Rasen im nächsten Frühjahr. Mit dem richtigen Timing, sorgfältigem Vertikutieren und gezieltem Nachsäen legst du den Grundstein für einen dichten, gesunden Rasenteppich. Jetzt handeln – und im Frühjahr belohnt werden!