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Nassen Rasen mähen – Was du wirklich beachten musst

Viele Gartenbesitzer stehen vor der Frage: Soll man nassen Rasen mähen oder lieber warten? Besonders nach einem Regenschauer oder am frühen Morgen, wenn Tau auf der Fläche liegt, ist das Thema aktuell. In diesem Artikel erfährst du, ob und wann das Mähen bei Feuchtigkeit sinnvoll ist, welche Risiken bestehen und wie du nassen Rasen richtig mähst, ohne Schäden am Rasen oder Rasenmäher zu verursachen.


1. Nassen Rasen mähen – erlaubt, aber riskant

Rein rechtlich gibt es kein Verbot, bei Nässe zu mähen. Trotzdem ist es aus fachlicher Sicht oft nicht empfehlenswert. Ein nasser Rasen verhält sich völlig anders als ein trockener – sowohl was das Schnittbild betrifft, als auch in Bezug auf die Bodenstruktur und die Technik des Mähers. Wer hier unüberlegt vorgeht, riskiert verfilzten Rasen, abgerissene Halme und dauerhafte Bodenschäden.


2. Die größten Nachteile beim Mähen von nassem Rasen

Mangelhaftes Schnittbild

Nasse Grashalme sind schwerer, biegen sich leichter und lassen sich schlechter schneiden. Statt eines sauberen Schnitts kommt es häufig zu gequetschten oder ausgerissenen Halmen, die sich schlechter regenerieren und anfälliger für Krankheiten sind.

Verstopfungen im Mäher

Feuchtes Schnittgut verklumpt schnell im Gehäuse des Mähers oder bleibt im Fangkorb kleben. Das reduziert die Leistung und erfordert ständiges Anhalten zum Entleeren oder Reinigen.

Rutschige Bedingungen

Feuchter Untergrund kann dazu führen, dass Räder durchdrehen oder der Rasen beschädigt wird – besonders auf abschüssigen Flächen. Auch für den Benutzer besteht erhöhte Rutschgefahr.

Belastung für Technik

Feuchtigkeit erhöht das Risiko von Korrosion an Metallteilen, besonders bei schlecht gepflegten oder nicht wetterfesten Mähmodellen.


3. In welchen Fällen darf man nassen Rasen dennoch mähen?

Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich – mit Einschränkungen:

  • Die Fläche ist nur leicht feucht, nicht durchweicht.
  • Es steht kein Wasser auf dem Boden.
  • Der Mäher ist technisch in gutem Zustand, idealerweise mit Antihaftbeschichtung.
  • Du verwendest ein scharfes Messer.
  • Du reduzierst die Mähgeschwindigkeit und Schnitttiefe.

Wer diese Punkte einhält, kann bei leicht feuchtem Rasen mit Vorsicht mähen – z. B. wenn eine längere Trockenphase nicht in Sicht ist und der Rasen zu hoch geworden ist.


4. So mähst du nassen Rasen möglichst schonend – Schritt für Schritt

Wenn du nicht vermeiden kannst, den Rasen in feuchtem Zustand zu mähen, geh am besten folgendermaßen vor:

Schritt 1: Witterung abwarten & einschätzen

Beobachte das Wetter: Wenn für die nächsten Stunden Sonne angesagt ist, warte lieber ab – oft trocknet die Rasenoberfläche in kurzer Zeit ausreichend ab, um deutlich schonender mähen zu können.

Schritt 2: Mähmesser kontrollieren & schärfen

Ein stumpfes Messer reißt nasse Gräser aus. Verwende unbedingt ein frisch geschärftes oder gut gewartetes Messer, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten.

Schritt 3: Schnitthöhe erhöhen

Stelle den Mäher auf eine etwas höhere Schnitthöhe als üblich (z. B. 5–6 cm). So verringerst du die Schnittbelastung und das Risiko, dass die Halme gequetscht werden.

Schritt 4: Langsam und gleichmäßig mähen

Gehe den Schnitt mit langsamer Geschwindigkeit an, ohne zu hetzen. So verhinderst du das Blockieren des Mähwerks und reduzierst die Spurbildung im Boden.

Schritt 5: Fangkorb häufiger leeren

Bei nassem Gras ist der Fangkorb schneller voll. Leere ihn regelmäßig, um Verstopfungen und Überlastung zu vermeiden.

Schritt 6: Nach dem Mähen sofort reinigen

Reinige den Rasenmäher direkt nach der Arbeit – nasses Gras klebt stark und begünstigt Rost. Besonders wichtig: Mähwerk, Auswurfkanal und Räder.


5. Alternative Lösungen, wenn der Rasen nass ist

Wenn du flexibel bist, gibt es bessere Zeitpunkte oder Methoden:

  • Am frühen Abend mähen, wenn der Tau getrocknet ist und die Sonne nicht mehr so stark scheint.
  • Regelmäßiges Mähen mit einem Mähroboter: Diese schneiden minimal und kommen mit leichter Feuchtigkeit besser zurecht.
  • Vor Regenereignissen mähen, um Notschnitte bei Nässe zu vermeiden.
  • Verwende langsam wachsende Rasensorten, damit längere Intervalle zwischen den Schnitten möglich sind.

6. Was tun, wenn der nasse Rasenschnitt liegen bleibt?

Sollte der Rasenschnitt verklumpen oder auf der Fläche liegen:

  • Mit einem Laub- oder Rasenrechen auflockern.
  • Schnittreste mit dem Fangkorb-Mäher beim nächsten Durchgang aufnehmen.
  • Nicht mit dem Mulchmäher arbeiten, solange der Rasen nass ist – sonst förderst du Rasenfilz und Pilzkrankheiten.

Fazit

Nassen Rasen zu mähen ist nicht ideal – aber in bestimmten Fällen durchaus machbar. Mit sorgfältiger Vorbereitung, dem richtigen Timing und einem angepassten Vorgehen kannst du Schäden vermeiden. Trotzdem gilt: Wenn es möglich ist, solltest du warten, bis der Rasen weitgehend abgetrocknet ist. So erreichst du nicht nur ein besseres Schnittbild, sondern schonst auch deinen Rasenmäher und verlängerst die Lebensdauer deiner Grünfläche.

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